In unserer KnowledgeBase finden Sie einfache Anleitungen sowie Lösungen rund um Ihre META10 Secure Cloud.
Direkt zur KnowledgeBase
Möchten Sie auf dem Laufenden bleiben? Melden Sie sich hier für unsere E-News an.
Donald Trump (Bild) stoppte bei seiner Amtseinführung per «Executive Order» alle Arbeiten an einer digitalen US-Zentralbankwährung. Der Grund: Die USA wollen die Stellung des US-Dollars als dominierende Reservewährung der Welt ab sofort mit privaten Dollar-Stablecoins verteidigen. Europa hingegen will das Gewicht des Euros im Weltfinanzsystem mit seinem gemächlich fortschreitenden «Central Bank Digital Currency CBDC»-Projekt verteidigen. Ein im EU-Stil stark regulierter «digitaler Euro» kann aber frühestens 2028 eingeführt werden. In der Schweiz ist der «digitale Franken für alle» derzeit noch kein Thema.
Dollar-Stablecoins sind auf der Blockchaintechnologie beruhende Kryptowährungen. Im Gegensatz zum volatilen Bitcoin sind die privat herausgegebenen Stablecoins durch US-Dollar gedeckt: Für jeden Stablecoin wird ein US-Dollar in Reserve gehalten. Das geschieht mittels Bargeld, Staatsanleihen oder anderen liquiden Vermögenswerten. Die bekanntesten Dollar Stablecoins sind Tether (USDT), USD Coin (USDC) und Binance USD (BUSD).
Dollar-Stablecoins ermöglichen schnelle und kostengünstige Transaktionen über Ländergrenzen hinweg ohne die Notwendigkeit traditioneller Bankensysteme. In den vielen Ländern mit inflationierenden Währungen dienen Dollar-Stablecoins der Werterhaltung von erspartem Geld. In etlichen autoritären Ländern werden mit Dollar-Stablecoins Kapitalverkehrskontrollen umgangen. Im globalen Onlinehandel werden Dollar-Stablecoins hier und dort schon akzeptiert, was die Transaktionskosten senkt.
Das schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» am 17. März 2025: «Donald Trump hat private Dollar-Stablecoins zur Priorität erklärt. Er will möglichst schnell Gesetze schaffen, um diese Stablecoins aus ihrer rechtlichen Grauzone herauszuholen: Das dürfte den Startschuss für deren globalen Siegeszug darstellen. Gleichzeitig stoppte Donald Trump per ‘Executive Order’ alle Arbeiten an der digitalen US-Zentralbankwährung. Zum Zug kommen sollen nur private Anbieter.»
Diese Haltung der US-Regierung schafft für die mächtigen amerikanischen Tech-Konzerne den Anreiz, «Massenzahlungslösungen» auf der Grundlage von Dollar-Stablecoins einzuführen. Wenn die USA eine liberale Dollar-Stablecoin-Regulierung erlassen und einer der grossen Tech-Konzerne dann tatsächlich Dollar-Stablecoins als globales Zahlungsmittel propagiert, würde das helfen, die globale Dollar-Dominanz zu zementieren.
Europa will mit dem «digitalen Euro» Gegensteuer geben. Der «digitale Euro» wird ein von der Europäischen Zentralbank EBZ herausgegebenes elektronisches Zahlungsmittel sein, das allen kostenlos zur Verfügung steht. Der «digitale Euro» kann dann wie Bargeld überall im Euroraum verwendet werden, und zwar sicher und unter Wahrung der Privatsphäre.
Die EBZ hat für die Schaffung des «digitalen Euros» im November 2023 das «Central Bank Digital Currency CBDC»-Projekt gestartet. Es wird gehofft, dass der europäische Gesetzgeber im Oktober 2025 den für den «digitalen Euro» notwendigen legislativen Prozess vollendet hat. Denn erst wenn die europäische Gesetzesvorlage für den «digitalen Euro» steht, kann der Rat der Europäische Zentralbank darüber entscheiden, ob es den «digitalen Euro» geben soll oder nicht.
Aufgrund dieser Sachlage folgert «Instititutional Money.com, Das Fachmagazin für Institutionelle Investoren» am 11. März 2025: «Der ‘digitale Euro’ wird frühestens 2028 eingeführt. (…) Der ‘digitale Euro’ ist eine strategische Notwendigkeit. Bei einer wirksamen Einführung könnte der ‘digitale Euro’ die finanzielle Autonomie Europas neu definieren. Aber: Verzögerungen oder Fehltritte rund um den ‘digitalen Euro’ könnten die globale Wettbewerbsfähigkeit des Euros schwächen und die Finanzinnovation im Euroraum in einem entscheidenden Zeitpunkt bremsen.» Die Dollar-Dominanz mit den Dollar-Stablecoins wäre dann tatsächlich zementiert.
Die Schweizerische Nationalbank SNB hat eine zurückhaltende Haltung gegenüber der Einführung eines «digitalen Frankens» für die breite Bevölkerung. Sie argumentiert namentlich: Eine «Central Bank Digital Currency CBDC» könnte das Finanzsystem instabiler machen, weil ein «digitaler Franken» in Krisenzeiten zu einem schnellen Geldabzug aus den Banken führen könnte.
Die Nationalbank ist jedoch aktiv an der Entwicklung einer «Wholesale Central Bank Digital Currency oder kurz Wholesale CBDC» beteiligt, die für den Interbankenhandel und den Finanzsektor bestimmt ist. Im Rahmen des Projekts "Helvetia Phase III" wird ein tokenisierter Franken für die Abwicklung von digitalen Wertpapiertransaktionen getestet. Dieses Projekt läuft in Zusammenarbeit mit der SIX Digital Exchange und mehreren Banken.
Suchen Sie...