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30Sep

«Alles in allem haben wir das Glück, dass unsere Branche nur sehr indirekt von der Coronakrise betroffen ist»

Martin Andenmatten, 36-jährig (Bild), Betriebsökonom der Hochschule Luzern und diplomierter Wirtschaftsprüfer, arbeitet seit rund sechs Jahren bei der in den Bereichen Treuhand, Steuern, Wirtschaftsprüfung, Immobilien und Gemeindeberatung tätigen AWB-Gruppe mit Sitzen in Aarau, Lengnau AG und Lugano. Er leitet als Partner und Mitglied der Geschäftsleitung die Wirtschaftsprüfung und verantwortet zudem die Informationstechnologie des Unternehmens mit 35 Mitarbeitenden. Im Gespräch mit den «META10-E-News» erläutert Martin Andenmatten, wie sein Unternehmen die Coronakrise bislang gemeistert hat.

 

Martin Andenmatten, was macht die AWB-Gruppe und worauf sind Sie besonders stolz?

Martin Andenmatten: Mit unseren 35 Mitarbeitenden decken wir die Bereiche Treuhand und Steuern, Wirtschaftsprüfung, Immobilien und Gemeindeberatung ab. Damit unterstützen wir Klein- und Mittelunternehmen in allen wichtigen betriebswirtschaftlichen Fragen. Besonders stolz bin ich auf die bewusst gepflegte Nähe zu unseren Kunden: Selbst ein KMU, bieten wir den KMU-Kunden mit viel Herzblut pragmatische und erprobte Lösungen.

 

Wie nutzen Sie die Secure Cloud von META10? 

Martin Andenmatten: Wir haben unsere gesamte informationstechnologische Infrastruktur in der Secure Cloud von META10. Die eigenen Server sind passé. Die Mitarbeitenden benötigen lokal nur noch ein elektronisches Zugriffsgerät mit Internetanschluss. Egal ob jemand in Aarau im Büro, zu Hause im Homeoffice oder in der Toskana in den Ferien ist, man hat mit den geeigneten Zugriffskompetenzen überall dieselbe Arbeitsumgebung und jederzeit Zugriff auf sämtliche Daten. Diese Unabhängigkeit ist enorm wertvoll, da die meisten von uns oft unterwegs und vor Ort bei den Kunden sind.

 

Wann hat Ihr Unternehmen erstmals über den Ernst der mit COVID19 verbundenen Gefahren nachgedacht und was haben Sie dann vorgekehrt?

Martin Andenmatten: Wir haben am 2. März 2020 die Mitarbeitenden erstmals in Zusammenhang mit dem Coronavirus informiert. Zum damaligen Zeitpunkt hat das Bundesamt für Gesundheit die Situation als «besondere Lage» eingeschätzt und wir haben alle Mitarbeitenden auf die Verhaltensregeln aufmerksam gemacht und entsprechend sensibilisiert. Ab diesem Zeitpunkt haben wir auf Stufe Geschäftsleitung in den Coronamodus gewechselt. Wir haben uns fix einmal pro Woche ausgetauscht und zusätzlich je nach Bedarf ad hoc. Der Schutz und die Sicherheit der Mitarbeitenden hatte oberste Priorität. Wir haben uns an alle Verhaltensregeln gehalten, haben Desinfektionsmittel aufgestellt, mehrmals täglich alle Türgriffe gereinigt und so weiter. Der eigentliche Lockdown hat uns dann nicht mehr überrascht und wir waren entsprechend vorbereitet.

 

Was hat Ihr Unternehmen für den Übergang in den COVID19-Lockdown vorgenommen?

Martin Andenmatten: Der Grundsatz war klar: Wer zu Hause bleiben kann, bleibt zu Hause. Die konkrete Umsetzung lag in der Verantwortung der Abteilungsleiter und lief unterschiedlich ab. Im Bereich Wirtschaftsprüfung kam der Lockdown zu einem denkwürdig ungünstigen Zeitpunkt, da wir mitten in der Revisionssaison waren. Ab dem ersten Tag des Lockdowns haben wir ausschliesslich von zu Hause aus gearbeitet. Alle Mitarbeitenden haben einen «Microsoft Teams»-Zugang erhalten. Über diese Plattform haben wir den informellen Austausch sichergestellt. Dank METAdrive, eine Art Dropbox mit Servern in der Schweiz, haben wir den Datenaustausch mit den Kunden sichergestellt. Da wir seit Jahren ausschliesslich elektronisch prüfen und dokumentieren, hatten wir hier keinen Umstellungsaufwand. Die Kommunikation mit den Kunden haben wir entweder über Telefon oder Videokonferenzen sichergestellt. In anderen Abteilungen haben wir einen Schichtbetrieb im Büro eingerichtet: Die Mitarbeitenden haben abwechselnd einen halben Tag von zu Hause aus und einen halben Tag im Büro gearbeitet. Damit wurde sichergestellt, dass der notwendige Abstand eingehalten werden konnte. Auch über den Arbeitsweg haben wir uns Gedanken gemacht und wollten vermeiden, dass die Mitarbeitenden mit dem Öffentlichen Verkehr reisen mussten. Für eine Mitarbeiterin, die aufgrund ihrer Arbeit nicht im Homeoffice sein konnte, haben wir deshalb ein Auto gemietet und ihr kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Gab und gibt es Kurzarbeit oder sogar Entlassungen?

Martin Andenmatten: Im Gemeindebereich führen wir die Geschäftsstelle des Instituts für Public Management ipm, welches in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachverbänden Aus- und Weiterbildungen organisiert. Da die Durchführung von Seminaren während des Lockdowns nicht möglich war, mussten wir in diesem Bereich Kurzarbeit anmelden. Ansonsten hatten wir aber das Glück, nicht direkt betroffen zu sein.

 

Was bringt die META10 Secure Cloud bei der Arbeit im Homeoffice?

Martin Andenmatten: Dank der Secure Cloud haben wir im Homeoffice dieselbe Arbeitsumgebung wie im Büro und somit Zugriff auf sämtliche Daten und Programme. Dementsprechend mussten wir für COVID19 auch keine speziellen Anpassungen vornehmen.

 

Gibt es heute bei Ihnen mehr Homeoffice als vor COVID19?

Martin Andenmatten: Wie wohl alle Unternehmen haben wir die Vor- und Nachteile des Homeoffice kennen gelernt. Wir schätzen jedoch den persönlichen Kontakt, sowohl intern wie auch mit den Kunden. Daher werden wir auch weiterhin unsere Büroräumlichkeiten haben. Homeoffice sehen wir als wertvolle und sinnvolle Ergänzung und möchten dies auch allen Mitarbeitenden ermöglichen. Dementsprechend haben wir auch eine neue interne Richtlinie zum Thema Homeoffice erlassen. Persönlich arbeite ich im Schnitt einmal pro Woche von zu Hause aus.

 

Wie hat sich der Geschäftsgang Ihres Unternehmens im Zuge von COVID19 und des Lockdowns in diesem Jahr bislang entwickelt?

Martin Andenmatten: Abgesehen von einem Teilbereich in der Gemeindeberatung waren wir umsatzmässig nicht direkt betroffen – im Gegenteil. Wir haben während des Lockdowns viele Kunden bei Fragen rund um Kurzarbeit, COVID-Krediten, Liquiditätsplanung, Budgetanpassungen und so weiter unterstützt. Auch das zweite Halbjahr entwickelte sich bislang gut. Alles in allem haben wir das Glück, dass unsere Branche nur sehr indirekt von der Coronakrise betroffen ist.

 

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung für die Wirtschaft?

Martin Andenmatten: Je nach Branche sind die Unternehmen ganz unterschiedlich betroffen. Die positive Meldung des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, wonach sich die Schweizer Wirtschaft zügiger erholt als erwartet, erachte ich persönlich als etwas voreilig. Es gibt immer noch sehr viele Schweizer Unternehmen, die von Kurzarbeitsentschädigungen profitieren. Wenn diese Unterstützung wegfällt, sind weitere Kündigungen zu erwarten. Gleichzeitig stellen viele unserer exportorientierten Kunden fest, dass die Bestellungen langsam wieder steigen, allerdings auf nach wie vor bescheidenem Niveau. Wir gehen davon aus, dass sich dies auch im Jahr 2021 fortsetzen wird. Insgesamt rechnen wir also mit einer leichten Erholung im nächsten Jahr. Dafür entscheidend wird allerdings auch die epidemiologische Entwicklung sein. Eine zweite Welle und ein zweiter Lockdown hätten katastrophale Folgen. In der Schweiz rechne ich nicht mit einem solchen Szenario. Im Ausland ist dies nicht auszuschliessen, zumal einzelne Länder wie Israel schon einen zweiten Lockdown durchmachen. Sollten weitere Länder folgen, könnte dies auch Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft haben.

 

Ihre Schlussbotschaft an unsere Leserinnen und Leser?

Martin Andenmatten: Die COVID-19 Pandemie hat verheerende Folgen. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen bereitet mir auch die gesellschaftliche Kluft zwischen den Corona-Skeptikern und den eher vorsichtigen Menschen Sorgen. Wir haben eine noch nie dagewesene Situation. Keiner hat Erfahrungen im Umgang mit einer solchen Pandemie. Deshalb würde ich mir zeitweise etwas mehr Toleranz für die Meinung anderer wünschen. Und schliesslich geht es auch darum, die positiven Auswirkungen zu sehen und weiter zu fördern. In Sachen Digitalisierung hat uns diese Krise um ein paar Jahre nach vorne katapultiert. META10 ist dabei für die AWB-Gruppe ein seit Jahren verlässlicher Partner.

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