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12Jan

Zug bietet Einwohnern als erste Stadt der Welt eine Blockchain-basierte digitale Identität

Die von Dolfi Müller (Bild) präsidierte Stadt Zug bietet allen Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit, eine digitale Identität zu bekommen. Diese beruht auf einer App und ist mit der Ethereum-Blockchain verknüpft. Die Einwohnerinnen und Einwohner können sich in wenigen Schritten über die Website der Stadt Zug und eine App registrieren. Anschliessend geht man kurz bei der Einwohnerkontrolle der Stadt Zug persönlich vorbei, um sich seine Daten bestätigen zu lassen. Es sollen auch E-Voting-Erfahrungen gesammelt werden. Lesen Sie die Einzelheiten dazu.

Jeder ist sein eigener Datenschutzbeauftragter

Digitale Identitäten gibt es viele. Sie haben eines gemeinsam: Die Personendaten sind auf zentralen Servern gespeichert und können gestohlen werden. Die Stadt Zug geht einen anderen Weg und stellt die Nutzerinnen und Nutzer ins Zentrum. Sie allein verwalten die persönlichen Daten ihrer Identität, weil diese weder zentral noch im Internet gespeichert werden, sondern verschlüsselt auf dem eigenen Mobiltelefon. Ohne Einwilligung der Benutzer bleiben die Daten auf dem Mobile unter Verschluss. Jeder ist so sein eigener Datenschutzbeauftragter.

Digitales Schliessfach, Ethereum-Blockchain und Zertifizierungsportal

Die digitale Identität der Stadt Zug besteht aus drei Elementen.

  • Erstens: ein digitales Schliessfach. Dieses befindet sich auf dem Mobiltelefon des einzelnen Benutzers in einer App, biometrisch oder durch einen PIN gesichert. In dieser App wird die digitale Identität nach dem Registrierungsprozess abgespeichert.
  • Zweitens: die Ethereum-Blockchain, eine Art dezentrale Datenbank. Die App erstellt in der Blockchain eine eindeutige und unveränderbare Kryptoadresse und verknüpft diese mit dem digitalen Schliessfach auf dem Mobiltelefon des Nutzers. Diese Adresse ist einmalig und kann nicht gefälscht oder repliziert werden.
  • Drittens: das Zertifizierungsportal. Dieses liegt bei der Einwohnerkontrolle der Stadt Zug. Nach dem Abschluss der Registrierung über die Website der Stadt Zug und die App hat man zwei Wochen Zeit, um bei der Einwohnerkontrolle persönlich vorbeizugehen. Hier überprüfen die Mitarbeitenden der Einwohnerkontrolle die Identitätsangaben, die über den Registrierungsprozess eingegeben wurden: Vorname, Name, Geburtsdatum, Heimatort/Staatsangehörigkeit, Nummer von Pass oder Identitätskarte. Für diese Überprüfung muss man sich mit dem Pass oder der Identitätskarte ausweisen. Mit der Bestätigung durch die Einwohnerkontrolle werden alle Identitätsangaben mit dem Kryptoschlüssel der Stadt Zug aus der Blockchain signiert und in Form eines digitalen Zertifikats verschlüsselt im digitalen Schliessfach der App auf dem Mobiltelefon des Nutzers gespeichert.

Konkrete Anwendungen in Evaluation

Die digitale Identität der Stadt Zug befindet sich in der Pilotphase. Verschiedene konkrete Anwendungen für entsprechende Dienstleistungen der Stadt Zug sind in Evaluation, beispielsweise ein einfacher Zugang zu allen elektronischen Behördendienstleistungen der Stadt Zug, ein Blockchain-basierter Fahrradverleih, ein digitalisiertes Parkingmanagement oder das Ausleihen von Büchern ohne Bibliotheksausweis. Im Frühling 2018 ist beabsichtigt, mit allen Inhaberinnen und Inhabern einer digitalen Identität in der Stadt Zug eine Umfrage als Konsultativabstimmung zu einem konkreten Thema durchzuführen. Dabei geht es darum, erste E-Voting-Erfahrungen zu sammeln. Zudem prüfen zurzeit alle Departemente der Stadt Zug im Rahmen der 2017 durch den Stadtrat verabschiedeten Digitalisierungsstrategie mögliche weitere Anwendungen der digitalen Identität.

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