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Filter für Smartphones, Tablets und Laptops, Computerbrillen für Kinder, Blaulichtfilter, Kontaktlinsen für PC-Arbeit: Viele Produkte werben mit dem Schutz vor Blaulicht, das von Bildschirmen und Handydisplays ausgeht. Doch ist blaues Licht wirklich schädlich für unsere Augen und beeinträchtigt es den Schlaf? Nein, sagen Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft DOG.
In der Medienmitteilung zum «Mythos Blaulichtschaden» der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft DOG wird hervorgehoben, dass blaues Licht zum sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums gehört und sich tatsächlich durch Energiereichtum auszeichnet. „Dennoch ist die Lichtstärke bei der Nutzung elektronischer Geräte viel zu gering, um Netzhautschäden an den Augen hervorzurufen“, sagt Professor em. Dr. rer. nat. Michael Bach vom Universitätsklinikum Freiburg. Dies zeigt ein Vergleich: Die natürliche Beleuchtungsstärke im Freien bei bedecktem Winterhimmel beträgt in unseren Breitengraden etwa 5’000 Lux, an einem Sonnentag bis zu 100’000 Lux. Ein Computerbildschirm, sehr hell eingestellt, bleibt in 50 Zentimeter Abstand jedoch unter 500 Lux. „Auch wenn Menschen stundenlang vor Bildschirmen sitzen, sind zumindest Blaulichtaugenschäden dadurch nicht zu befürchten“, stellt der Sehforscher Michael Bach fest. Weitere Erkenntnis zu vermeintlichen Beeinträchtigungen: Kontaktlinsen, die Blaulicht blockieren, schützen einer aktuellen Studie zufolge nicht besser vor einer Ermüdung der Augen bei der Bildschirmarbeit als Standardkontaktlinsen.
Entwarnung gibt der Sehexperte Michael Bach auch in Bezug auf mögliche Schlafstörungen, die das Blaulicht durch abendliches Lesen an elektronischen Geräten verursachen könnte. Diese Annahme ist durch eine 2021 veröffentlichte Studie mit 167 Probanden widerlegt. Forscher hatten die Wirkung der „Night Shift“-Einstellung am iPhone untersucht. Diese Funktion dimmt bei Apple-Geräten den Blauanteil vom Displaylicht, um die behauptete Wirkung auf den Schlaf zu reduzieren. Ergebnis der dreiarmigen Studie: „Es gab keinen Unterschied in Bezug auf die Schlafqualität zwischen der Gruppe, die die Night Shift-Einstellung aktiviert hatte, und der Gruppe, die keine Night Shift-Funktion aktiviert hatte, oder der Gruppe derer, die gar kein iPhone genutzt hatten“, berichtet Michael Bach. Der Tipp des Freiburger Sehforschers lautet daher: „Wer vor dem Einschlafen auf einem elektronischen Gerät lesen möchte, sollte lediglich eine maximale Helligkeit vermeiden – diese Empfehlung klingt trivial, ist aber richtig.“
In der Medienmitteilung «Augenpflege im Homeoffice: Frische Luft, viel Zwinkern und gesunde Kost» schreibt die Deutsche Ophthalmologischen Gesellschaft DOG: Der menschliche Körper ist für die Steinzeit gemacht: Für die stundenlange Nahrungssuche im Freien, bei Tageslicht, den Blick wechselweise auf nah und fern gerichtet. Mit dem Anbruch der Moderne, mit dem Einzug massenhaft sitzender Bürotätigkeiten, haben sich die Lebensumstände radikal geändert. „Wir bewegen nicht nur uns, sondern auch unsere Augen sehr viel weniger, lassen den Blick seltener durch die Gegend schweifen“, sagt Professor Dr. med. Claus Cursiefen, Generalsekretär der DOG. Entfällt nun dazu auch noch der tägliche Weg ins Büro, weil wir aus den heimischen vier Wänden remote arbeiten, entfernen wir uns zusätzlich von der Natur. „Es ist deshalb wichtig, im Homeoffice alle 30 Minuten entspannt über den Bildschirm in die Ferne zu schauen“, betont Claus Cursiefen und ergänzt: „Heimarbeitende sollten auch so oft wie möglich das Tageslicht draussen oder zumindest auf dem Balkon nutzen“.
Dazu kommt ein banaler Vorschlag beim Bildschirmarbeiten: Lidschläge sind wichtig, weil sie das Auge mit einem schützenden Tränenfilm befeuchten. Bleibt das Blinzeln aus, kann das zu trockenen, müden und schmerzenden Augen führen. Um eine Austrocknung zu verhindern, muss man regelmässig mit beiden Augen zwinkern.
Laut den Experten kann man die Augengesundheit trotz ausgedehnter Bildschirmarbeit wie folgt fördern:
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