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12Jun

Die Schweiz kann sich zum führenden globalen Datenspeicherplatz entwickeln

Backup, Datensicherheit, Wirtschaft | News | 0 Comments | | Return| 12.06.2015|

Die Chancen der Schweiz, zum internationalen Zentrum für Datenspeicherung aufzusteigen, stehen gut. Kaum ein anderes Land kann auf nahezu 200 Jahre Frieden und eine stabile Rechtsordnung verweisen. Das schreibt „avenir suisse“. Kommt jetzt statt des Bankgeheimnisses das Datengeheimnis als Schweizer Wachstumsmotor?
 

Daten sind der neue Rohstoff

Das ist der Blick in die Zukunft von „avenir suisse“: Das Leid und vor allem der Ärger über die weltweiten Datenschnüffeleien könnten der Schweiz viel Freude bringen. Die konkrete Chance, die es zu packen gilt, liegt darin, dass die weltweite Aufmerksamkeit zu den Daten schwenkt, unter anderem zu deren sicherer Aufbewahrung. Das hat auch handfeste wirtschaftliche Gründe. In einer wissensbasierten Gesellschaft sind Daten der Rohstoff schlechthin.
 

Zugriff auf Daten

Daten sind das neue Kapital der Unternehmen. Es wird immer offensichtlicher, dass diese an einem wirklich sicheren Ort gespeichert werden müssen. Nicht nur Unternehmen und Privatpersonen, auch Regierungen und Verwaltungen haben Grund zur Vorsicht. Sie können ihre Funktionen nur so lange ausüben, wie der Zugriff auf die Daten sicher gewährleistet ist.
 

NSA-Skandal

Die mittlerweile hoch entwickelte Internetbranche braucht neben Innovationen und Investitionen vor allem eines: Verlässliche Institutionen, die den Unternehmern helfen, sie vor Interventionen der Geheimdienste zu schützen. Der NSA-Skandal hat Silicon Valley direkt geschadet. Die «Big Five» des Internets, nämlich Apple, Microsoft, Google, Amazone und Facebook, sind letztlich auf das Vertrauen ihrer vielen Milliarden Kunden angewiesen. Und diese sind immer weniger geneigt, ihre Daten in den USA zu wissen.
 

Die Trümpfe der Schweiz

Die Schweiz hat in mehrfacher Hinsicht gute Chancen, sich als Datenhort zu etablieren:

  1. Starke Vernetzung: Die Schweiz ist bereits heute in hohem Ausmass globalisiert.
  2. Einzigartige Geschichte: Kaum ein anderes Land kann auf zweihundert Jahre Frieden zurückblicken.
  3. Geopolitischer Bonus: Traditionell ist die Schweiz Standort internationaler Organisationen. Auch in den USA wäre die Schweiz als zentraler Datenspeicherort wohl eher toleriert als andere Länder.
  4. Das «kleinere logistische Übel»: Es wäre für die betroffenen Internetfirmen einfacher, die Server in einem einzigen Land zu betreuen als in hundert verschiedenen.
  5. Gute Rechtsgrundlage: International geniesst der Schweizer Datenschutz einen guten Ruf.
  6. Professionalität: Der Erfolg des Schweizer Bankwesens hatte neben dem Bankgeheimnis ohne Zweifel auch mit den professionellen Dienstleistungen gerade in der Handhabung und Verwaltung von finanziellen und persönlichen Daten zu tun.
  7. Interessante Standorte: Die vielen leeren Festungsbauwerke in den Alpen könnten umgenutzt werden.

Die Zukunft wird weisen, ob sich die Schweiz als führender globaler Datenhort zu entwickeln vermag. In Anlehnung an Silicon Valley bräuchte es dafür wohl auch einen spritzigen Namen. Wie wäre es mit «Memory Mountains»?

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