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24Nov

Mit «Hide-My-Email» seine E-Mail-Identität im Internet schützen

IT-Sicherheit | 0 Comments | | Return| 24.11.2025|

„Hide-My-E-Mail“ ist ein Konzept, das es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, ihre echte E-Mail-Adresse im Internet zu schützen. Dabei werden sogenannte E-Mail-Aliasse verwendet: Das sind alternative E-Mail-Adressen, die an die eigentliche E-Mail-Adresse weiterleiten. So bleibt die persönliche Adresse privat, während man sich trotzdem bei Onlinediensten, Newslettern oder Onlineshops anmelden kann. Hauptzweck von „Hide-My-E-Mail“: Falls einer der E-Mail-Aliasse kompromittiert wird oder Spam erhält, kann er einfach deaktiviert oder gelöscht werden, ohne dass die Haupt-E-Mail-Adresse betroffen ist. Zudem werden Phishingangriffe erschwert. „Hide-My-E-Mail“-Varianten werden von Proton, Apple und indirekt von Outlook.com angeboten.

 

«Hide-My-Email» mittels Proton

Das Schweizer Technologieunternehmen Proton wurde 2014 von Wissenschaftlern gegründet, die sich am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, getroffen haben. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Plan-les-Ouates bei Genf in der Schweiz. Bekannt wurde Proton vor allem durch Proton Mail, einer der weltweit führenden E-Mail-Dienste mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dabei wird mit E-Mail-Aliassen eine «Hide-My-E-Mail»-Funktion angeboten: Nutzerinnen und Nutzer können Alias-Adressen erstellen, die mit ihrem Hauptpostfach verknüpft sind. Jede dieser Adressen kann für unterschiedliche Dienste oder Zwecke verwendet werden. Kommt es zu Spam oder Missbrauch, kann ein E-Mail-Alias einfach deaktiviert oder gelöscht werden, ohne dass die Hauptadresse betroffen ist.

 

«Hide-My-Email» mittels Apple

Apples «Hide-My-Email»-Funktion ist seit iOS 15, iPadOS 15 und macOS Monterey verfügbar. Die «Hide-My-Email»-Funktion funktioniert auf zwei verschiedenen Wegen: einerseits kostenlos über „Mit Apple anmelden" (sign in with Apple), andererseits als erweiterte Funktion im Rahmen eines iCloud+-Abonnements.

Wenn Nutzerinnen und Nutzer die „Mit Apple anmelden"-Funktion verwenden, können sie wählen, ob sie ihre echte E-Mail-Adresse teilen oder verbergen möchten. Bei der Wahl von „E-Mail-Adresse verbergen" generiert Apple automatisch eine zufällige E-Mail-Adresse mit der Endung @privaterelay.appleid.com. Diese Adresse ist einzigartig für die jeweilige App oder Website, an die man sich mit „Mit Apple anmelden" anmeldet und kann nur von dieser App oder Website verwendet werden.

Mit einem iCloud+-Abonnement erweitern sich die Möglichkeiten: Nutzerinnen und Nutzer können dann in Safari beliebig viele zufällige E-Mail-Adressen mit der Endung @icloud.com generieren, wenn sie ein E-Mail-Feld ausfüllen. Zudem lässt sich die Funktion in der Mail-App nutzen, um anonym E-Mails zu versenden. In iOS 17 und neuer kann «Hide-My-Email» sogar bei Apple Pay verwendet werden.

 

«Hide-My-Email» mittels Outlook.com

Auch Outlook.com bietet seit einiger Zeit die Nutzung von E-Mail-Aliassen an, wie im Artikel «Hinzufügen oder Entfernen eines E-Mail-Alias in Outlook.com» zu lesen ist. Nutzerinnen oder Nutzer können bis zu zehn Alias-Adressen pro Jahr erstellen, die alle auf das gleiche Outlook-Postfach verweisen. Für verschiedene Zwecke wie Online-Shopping, Newsletter oder Foren kann eine eigene Alias-Adresse verwendet werden. Die Verwaltung erfolgt direkt im Outlook-Konto, wo Alias-Adressen aktiviert oder entfernt werden können.

 

Beispiele für den Einsatz von «Hide-My-E-Mail»

  • Onlineshopping mit «Hide-My-E-Mail» von Apple: Anna will in einem neuen Online-Shop einkaufen. Sie ist sich aber nicht sicher, wie vertrauenswürdig dieser ist. Bei der Registrierung auf ihrem iPhone tippt sie in das E-Mail-Feld. Über der Tastatur erscheint dann automatisch die Option „E-Mail-Adresse verbergen". Sie tippt darauf, und Apple generiert sofort eine zufällige Adresse wie cvjwdns8dj@icloud.com. Diese gibt sie als Kontakt-E-Mail beim Bezahlvorgang mit Apple Pay an. Alle Bestellbestätigungen und Versandbenachrichtigungen kommen in ihrem normalen iCloud-Posteingang an. Aber der Shop kennt nie ihre echte E-Mail-Adresse. Falls der Shop später Spam versendet oder in ein Datenleck verwickelt ist, kann Anna diese Adresse einfach in den iPhone-Einstellungen unter „iCloud > E-Mail-Adresse verbergen" deaktivieren.

  • Newsletterabo mit «Hide-My-E-Mail» von Proton: Thomas interessiert sich für einen Tech-Newsletter. Er will aber nicht seine Haupt-E-Mail-Adresse angeben. In seinem Proton-Mail-Web-Account kreiert er einen E-Mail-Alias. Die generierte Adresse wird automatisch in seine Zwischenablage kopiert und er fügt sie ins Newsletter-Anmeldeformular ein. Wenn der Newsletter nach einigen Monaten zu häufig wird oder der Dienst seine E-Mail-Adresse verkauft hat, deaktiviert Thomas den Alias im Proton Sicherheitszentrum. Er kann dann dort sogar genau nachvollziehen, dass der Newsletteranbieter seine Daten weitergegeben hat.

  • Separate Accounts mit Outlook-com-Aliassen: Michael nutzt Outlook.com und möchte verschiedene E-Mail-Adressen für unterschiedliche Zwecke. Er meldet sich auf der Microsoft-Konto-Website an, geht zu „Anmeldung bei Microsoft verwalten" und klickt auf „E-Mail hinzufügen". Er erstellt einen Alias „michael.shopping@outlook.com" für Online-Einkäufe und einen zweiten „michael.vereine@outlook.com" für seine Vereinsarbeit. Wenn er nun E-Mails verfasst, kann er im Outlook-Desktop-Programm über das „Von"-Feld den passenden Alias auswählen. Alle E-Mails kommen weiterhin in seinem Haupt-Posteingang an, aber er kann leicht nachvollziehen, welcher Dienst welche Daten hat. Allerdings muss Michael beachten, dass er nur zwei Aliasse pro Woche erstellen kann und maximal zehn pro Jahr.

  • «Hide-My-E-Mail» auf Kleinanzeigenplattformen: Wer häufig auf Kleinanzeigenplattformen kommuniziert, sollte temporäre E-Mail-Aliasse verwenden. Diese können nach Abschluss der Kommunikation wieder gelöscht werden.

 

E-Mail-Aliasse sind nicht geeignet für vertrauenswürdige Kontakte

«Hide-My-E-Mail» eignet sich besonders in Situationen, in denen die eigene E-Mail-Adresse vertraulich bleiben soll oder das Risiko von Datenlecks besteht. Das gilt besonders bei einmalige Anmeldungen, Testphasen oder Webseiten. Damit bleibt die Hauptadresse sauber und geschützt und man behält die Kontrolle über eingehende Nachrichten.

Bei langfristigen, vertrauenswürdigen Kontakten, etwa im vertrauten geschäftlichen Umfeld oder mit seinen Freunden und Bekannten, ist es allerdings nach wie vor sinnvoll, die echte E-Mail-Adresse zu nutzen: Damit wird Transparenz und Vertrauen geschaffen und erhalten.

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