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10Jan

Harsche Kritik an der Einbindung der zivilen Cybersicherheit in die Armeebürokratie

Klartext von Lukas Mäder in der «Neuen Zürcher Zeitung» am 2. Dezember 2022: «Die Cybersicherheit kommt ins Verteidigungsdepartement. Das könnte dem Vertrauen in das neue Bundesamt schaden. Denn der Entscheid zum neuen Bundesamt für Cybersicherheit ist politisch motiviert. Das ist kein gutes Zeichen für die IT-Sicherheit: Die Vorbehalte in der Branche sind gross.» Auch andere Stimmen haben sich kritisch geäussert.

 

«Viele IT-Sicherheitsleute arbeiten nicht gerne mit der Armee zusammen»

Redaktor Lukas Mäder (Bild) präzisiert in der «Neuen Zürcher Zeitung»: «Zivile Cybersicherheit ist vor allem eine präventive Angelegenheit. Es geht darum, Sicherheitslücken zu schliessen, um Angriffe zu verhindern – von wem auch immer sie stammen. Wer für die IT-Sicherheit zuständig ist, vertraut sich deshalb nicht unbedingt gerne einer Behörde an, die selbst Cyberangriffe durchführt, wie die Armee es tun muss. Man kann diese Vorbehalte für übertrieben halten. Doch sie bleiben eine Tatsache: Viele IT-Sicherheitsleute arbeiten nicht gerne mit der Armee und deren Nachrichtendienst zusammen.»

 

«Überführung des NCSC ins Militärdepartement ist falsch»

Reto Vogt (Bild), Chefredaktor von «INSIDE IT», schreibt am 2. Dezember 2022: «Der Entscheid, das Nationale Zentrum für Cybersicherheit NCSC im Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS ist hochproblematisch. Auch wenn die VBS-Chefin Viola Amherd betont, dass die Trennung zwischen zivilen und militärischen Aufgaben gewahrt bleibe, ist und bleibt das VBS das Militärdepartement. Und das Militär ist definitiv nicht die richtige Organisation, um zivile Infrastrukturen im Cyberspace zu verteidigen: Die Verteidigung gegen Cyberangriffe ist eine zivile Aufgabe, die ins Finanzdepartement oder ins Justizdepartement gehört hätte.»

 

«NCSC-Entscheid hat Potenzial für Kollateralschäden»

Martin Leuthold (Bild), Geschäftsleitungsmitglied bei der Stiftung Switch und Mitglied des SATW Advisory Board Cybersecurity, betont am 8. Dezember 2022 in «INSIDE-IT»: «Die Stiftung Switch begrüsst den Ausbau des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit NCSC zu einem Bundesamt für Cybersicherheit BACyber, weil damit dem Thema Cybersecurity im Bund grösseres Gewicht beigemessen wird. Gleichzeitig teilen wir aber auch die Meinung von Reto Vogt in seinem ‘INSIDE IT’-Kommentar zum Entscheid: ‘Der Entscheid für die Überführung des NCSC ins Militärdepartement ist falsch.’ Wenn negative Folgen für die Weiterentwicklung der Cybersecurity in der Schweiz vermieden werden sollen, dann muss das Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS jetzt in verschiedenen Themenbereichen glaubwürdig und unabhängig von anderen Interessen im Departement agieren. (…) Dabei geht es nicht um die Frage eines zivilen oder militärischen Bundesamts. Es geht vielmehr darum, dass die Governance vom gleichen Generalsekretariat und den gleichen Köpfen gesteuert wird, die sich bisher – aus nachvollziehbaren Gründen – ausschliesslich für die Interessen des Nachrichtendiensts des Bundes NDB und der Armee eingesetzt haben.»

 

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