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Wer den Internetauftritt des Bundesamts für Gesundheit BAG durchforstet, bekommt den Eindruck, da werde mächtig für die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens gewerkelt. Man findet die «Abteilung Digitale Transformation», die für die Umsetzung einer erfolgversprechenden Digitalisierungsstrategie gerade einen neuen Chef sucht. Man findet einen ausführlichen Beschrieb über Umsetzung und Vollzug des «Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier», das am 15. April 2017 in Kraft getreten ist. Man findet des Weitern einen Beschrieb, wie die «Strategie eHealth Schweiz 2.0 2018-2022» insgesamt 25 Ziele in drei Handlungsfeldern erreichen will. Nur eben: Die Covidkrise und auch jeder Besuch in einer medizinischen Institution zeigen auf, dass es mit der Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens nach wie vor hapert. Das soll sich offenbar ändern: Nicht zuletzt darum, weil die ungenügende Digitalisierung des Gesundheitswesens die lukrativen Forschungsaktivitäten der Schweizer Pharmaindustrie gefährdet, will die unlängst neugegründete Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» die Digitalisierung endlich voranbringen.
Das sind die zehn Verbände, welche die neue Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» bilden: Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH, Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse, Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK, Schweizer Physiotherapie Verband Physioswiss, Verband der Schweizer Chiropraktorinnen und Chiropraktoren Chiro-Suisse, ErgotherapeutInnen-Verband Schweiz EVS, Schweizerischer Hebammenverband SHV, Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO, Schweizerischer Verband diplomierter Ernährungsberater/innen SVDE und Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen FSP.
Bereits 2014 hatten sich die Berufsverbände der Leistungserbringer zusammengeschlossen und die Arbeitsgruppe «IPAG EPD» gegründet. Ziel der «IPAG EPD» war es, sich im Rahmen des Elektronischen Patientendossiers EPD für praxistaugliche Datenaustauschformate und -prozesse einzusetzen und dem Bund und den Kantonen entsprechende Grundlagen für die Einführung des Elektronischen Patientendossiers EPD vorzuschlagen. Insbesondere war es der IPAG ein Anliegen, eine hohe Interoperabilität zwischen den verschiedenen informationstechnologischen Systemen und Programmen sicherzustellen, um Synergien optimal nutzen zu können und um alle am Prozess Beteiligten vor Fehlinvestitionen bei der Einführung des Elektronischen Patientendossiers zu schützen. Seither hat sich das Elektronische Patientendossier EPD zu einem System entwickelt, das ohne tiefgreifende Anpassungen dem Zweck eines dynamischen Datenaustausches zwischen den Leistungserbringenden und den Patientinnen und Patienten vorerst nicht gerecht werden kann. Eine Ablage von Patientendaten und Gesundheitsdokumenten unter sicherem Verschluss kann nicht genügen, um Lösungen für Patientinnen und Patienten zu erarbeiten, die kosteneffizient, hochqualitativ und nachhaltig sind.
Die neue Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» befasst sich deshalb hauptsächlich mit der Optimierung des umfassenden digitalen Datenaustauschs im Gesundheitswesen mit einem dafür geeigneten Elektronischen Patientendossier EPD. Denn neben der Finanzierung der EPD-Infrastrukturen wird die Qualität und die Interoperabilität aller eingesetzten informationstechnologischen Anwendungen für den Erfolg der Digitalisierung im Gesundheitswesen entscheidend sein.
Das Elektronische Patientendossier EPD und das Datenaustauschsystem der Zukunft müssen zwingend Effizienzgewinne und Mehrwerte sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Gesellschaft und die Leistungserbringer generieren. Damit die Digitalisierung im Medizinal- und Gesundheitswesen endlich eine Erfolgsgeschichte wird, müssen alle Leistungserbringer wie Ärztinnen und Ärzte sich voll für die Digitalisierung einsetzen. Die breit abgestützte Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» ihrerseits ist bereit, «ihre Verantwortung für einen Erfolg der Digitalisierung im Gesundheitswesen wahrzunehmen und wird mit Behörden und Akteuren den regen Kontakt suchen», heisst es in der Medieninformation über die Gründung der «IPAG eHealth».
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