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Ob wir online einkaufen, eine Internetsuchmaschine oder Soziale Medien nutzen, auf Onlinewerbung klicken oder mit modernen Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder Laptops kommunizieren: Intelligente Algorithmen, schwache Künstliche Intelligenz genannt, beeinflussen zunehmend unseren Alltag. Fragt sich, was diese Künstliche Intelligenz, ein Haupttreiber der Digitalisierung, eigentlich ist.
Die Künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem Maschinenlernen befasst. Der Begriff ist nicht eindeutig abgrenzbar, weil es bislang an einer genauen Definition von „Intelligenz“ mangelt. Dennoch wird der Begriff in Forschung und Entwicklung und im Alltag unablässig verwendet. Künstliche Intelligenz ist auf jeden Fall eine der wegweisenden Antriebskräfte der laufenden Digitalen Revolution. Die einfachste Definition: Künstliche Intelligenz ist der Versuch, menschenähnliche Entscheidungsstrukturen nachzubilden. Dabei wird eine elektronische Maschine so programmiert, dass sie eigenständig Probleme bearbeiten kann.
Man unterscheidet die starke und die schwache Künstliche Intelligenz. Die starke Künstliche Intelligenz wäre der Bau einer Maschine, die sich wie ein Mensch verhält und die wie der Mensch denken, fühlen und entscheiden kann. Diese starke Künstliche Intelligenz ist derzeit nach wie vor eine Vision und wird es vielleicht für immer bleiben. Wenn heute von der bereits existierenden wichtigen Rolle der Künstlichen Intelligenz in unserem digitalisierten Leben gesprochen wird, handelt es sich um Anwendungen der schwachen Künstlichen Intelligenz. Es geht dabei in den verschiedensten Bereichen um die Simulation intelligenten Verhaltens mit den bekannten Mitteln der Mathematik und der Informatik. Nicht die Schaffung von menschlichem Bewusstsein oder ein tieferes Verständnis von Intelligenz wird damit angestrebt, sondern schlicht die Anwendung von intelligenten Algorithmen. Damit von schwacher Künstlicher Intelligenz gesprochen wird, muss ein System erstens lernfähig sein und zweitens mit Unsicherheiten und der Wahrscheinlichkeit von Informationen umgehen können.
Die häufigste Anwendung von Künstlicher Intelligenz ist das Nutzen von Internetsuchmaschinen wie Google. Diese erlauben, sich in der Informationsflut im weltweiten Netz einigermassen zurechtzufinden. Auch alle Spracherkennungsapplikation der elektronischen Endgeräte, Gesichtserkennungen, Bilderkennungen sowie die automatischen Übersetzer beruhen auf intelligenten selbst lernenden Systemen. Das Gleiche gilt für die computergestützten Analysen des Verhaltens von Menschenmassen, die computergestützten Voraussagen von Aktienkursen, medizinischen Diagnosen und Operationshilfen, die computergestützten juristischen Auswertungen, Gegenspieler bei Schach oder Videospielen oder die computergestützten Verkehrsüberwachungen – sowie natürlich die Roboter aller Art. Ein weltweit derzeit wegen eines tödlichen Unfalls besonders Aufsehen erregendes Einsatzgebiet von Künstlicher Intelligenz ist die laufende Entwicklung von selbst fahrenden Fahrzeuge.
Das «Google Brain Team», das Forschungslabor von Google für Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen, hat unlängst verlauten lassen: «Einer von uns entwickelten intelligenten Software ist es gelungen, aus vielen eingegebenen Texten zu einem Thema einen Wikipedia-Artikel zu diesem Thema zu verfassen.» Das Ergebnis sei trotz fehlender Interpunktion gut lesbar, wirke aber noch ein wenig holprig, unterstreichen die Google-Wissenschaftler und ergänzen: «Die Texte unterschieden sich noch deutlich von einem Text eines menschlichen Autors. Ausserdem kann die Software noch nicht zwischen vertrauenswürdigen und unglaubwürdigen Informationen beim Scannen der Quelltexte unterscheiden. Bisher sei es auch nicht möglich, eine grössere Anzahl an Texten als Quellen zu verwenden, da dies die Algorithmen und die Hardware überfordere. Wikipedia-Artikel kann die intelligente Software daher derzeit noch nicht in ausreichender Qualität formulieren. In Zukunft und mit Verbesserung der Algorithmen sei das jedoch denkbar…»
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